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Gewichtsklasse: Bantamweight (54kg)

Geburtsdatum: 13.12.1976 Ich bin ehrgeizig und gehe an meine Grenzen
Geburtsort: Basel
Nationalität: Schweiz WM-Titel als Lohn für harte Arbeit
Wohnort: Werdenberg Buchs SG
Hobbies: Snowboarden, lesen, Freundschaften Präsenz in den „grossen“ Medien
Trainer Boxen: Rohy Batliwala
Trainer Thaiboxen: Rohy Batliwala Nicht ewige Assistentin sein
Manager: Rohy Batliwala
Stärke: Der Wille Lebensgefährte als Trainer
Beruf: Wirtschaftsprüferin, lic.oec.HSG
Gesundheit und Glück
  Video Reportage SF1 14. Mai 2006  
 
 

Ich bin ehrgeizig und gehe an meine Grenzen“

 Carole Flury weiss, was sie will. Dank Talent, Ehrgeiz und Disziplin gehört die 29-Jährige in Sport und Beruf zur absoluten Spitze. Im Thaiboxen ist sie zweifache Weltmeisterin. Die sportlichen Erfolge hat sie vor allem dank Trainer Rohy Batliwala erreicht.

Sport hat auf Carole Flury schon immer eine grosse Faszination ausgeübt. In ihrer Jugend betrieb sie Leichtathletik, Volleyball, Handball, Tennis und Judo, und 1999 sollte das erste Thaiboxtraining folgen. Ein Schlüsselerlebnis. „Die Probelektion hat mich so stark gefordert und ermüdet, dass ich danach sofort nach Hause musste. Ich war total kaputt und spürte meine Grenzen. Dies hat mich fasziniert“, blickt die Werdenbergerin zurück. 

Schon bald folgten erste Kämpfe. Flury kam vom Thaiboxen kaum mehr los, auch nicht in den Ferien. Sogar als sie in Mahr 2000 in Thailand weilte, ballte sie die Fäuste. Lachend erzählt sie: “Ich schaute mir eine Thaiboxveranstaltung an, entschloss mich ganz spontan für einen Kampf, und 30 Minuten später stand ich im Ring. Ich kam nicht einmal dazu, mich abzuschminken.“ 

WM-Titel als Lohn für harte Arbeit

Der Aufwand, den Flury in den Anfängen fürs Thaiboxen betrieb, war enorm. Sie wohnte damals noch in Basel und kam trotzdem zwei Mal pro Woche zum Training nach Buchs. Die Grundkenntnisse des Thaiboxens eignete sie sich unter den renommierten Fachleuten Rohy Batliwala und Michalis Hristidis an. Für den Sport erbrachte sie viele Opfer. 

Die unermüdliche Carole Flury konnte die Früchte ihrere Anstrengungen aber rasch ernten. Siege liessen nicht lange auf sich warten. Den ersten Grosserfolg feierte die 54 kg schwere Athletin 2004 mit dem Gewinn der Europameisterschaft im WFC-Verband. Ein Jahr später gelang es ihr, diesen Titel zu verteidigen.  

Auch heuer hat Flury schon so richtig zugeschlagen: Erst sicherte sie sich in Winterthur den WM-Gurt in der WKA-Klasse, und am 13. Mai 2006 setzte sie ihrer bisherigen Laufbahn mit dem WFC-WM-Titel die Krone auf. Dass sie diesen Gurt in Buchs vor rund 1'000 heimischen Fans holte, macht ihn besonders wervoll. 

Präsenz in den „grossen“ Medien

Der Sieg an der Buchser Fightnight hat der 29-Jährigen, die übrigens auch noch Schweizer Meisterin im Boxen ist, ganz neue Möglichkeiten eröffnet. Knall auf Fall interessieren sich „grosse“ Medien wie das Schweizer Fernsehen, „20 Minuten“ oder die „Schweizer Familie“ für sie. Flurys Erfolge verschwinden plötzlich nicht mehr so schnell in der Anonymität und werden von einem breiten Sportpublikum zur Kenntnis genommen. Es gab Zeiten, da musste sie im wahrsten Sinne des Wortes um Anerkennung kämpfen. 

Flurys Erfolgshunger ist aber noch nicht gestillt. Motiviert peilt sie weitere Ziele an: „Ich möchte alle meine Titel verteidigen und mal in Japan kämpfen, wo angeblich die besten Thaiboxerinnen der Welt herkommen. Und mein Wunsch ist es am 5. Dezember am so genannten King’s-Birthday-Turnier teilzunehmen. Bei diesem Anlass in Thailand dürfen nur geladene Kämferinnen mitmachen.“ 

„Nicht ewige Assistentin sein“

Diese Zielstrebigkeit und dieser unerbittliche Ehrgeiz gehen Carole Flury auch im Beruf nicht ab. „Ich will im August 2007 den Abschluss zur Wirtschaftsprüferin machen und mal eine Management-Position einnehmen. Die ewige Assistentin zu sein, ist nicht mein Ding“, so HSG-Absolventin lic.oec. Carole Flury zu ihren beruflichen Perspektiven.

Seit drei Jahren arbeitet sie bei der Revitrust in Schaan. Ein Ort, wo es ihr sehr gefällt. Die Firma stärke ihr den Rücken, sagt sie. Aber – ganz klischeehaft gefragt – passt Thaiboxen und Wirtschaftsprüferin zusammen? „ja“, meint die gebürtige Baslerin, „das passt sehr gut. Gegensätze ziehen sich an. Die Arbeit im Büro ist sehr kopflastig und dann bin ich froh, wenn ich mich bei meiner Leidenschaft Thaiboxen auspowern kann.“  

Carole Flury darf getrost als Powerfrau bezeichnet werden. Sie sagt denn auch: „Es braucht extrem viel, um im Sport und im Job alles konsequent durchzuziehen. Während der Hauptsaison, die von Januar bis Mai und von September bis Dezember dauert, trainiere ich unter der Woche praktisch jeden Abend und häufig auch am Samstagmorgen.“ 

Lebensgefährte als Trainer

Was Carole Flury weiters zu einer aussergewöhnlichen Sportlerin macht, ist die Tatsache, dass ihr Trainer und Förderer Rohy Batliwala zugleich ihr Lebenspartner ist. Eine Allianz, die Vor- und Nachteile hat, wie Flury bestätigen kann: „Ein Trainer muss hart sein, und da ich am Anfang der Beziehung Sport und Privates nicht trennen konnte, gestaltete sich das Zusammensein als schwierig. Mittlerweile kann ich mit der Situation besser umgehen. Vorteilhaft ist, dass sich Rohy immer Zeit nimmt, um mit mir zu trainieren.“ 

Rohy Batliwala ist der Vater des heute boomenden Thaiboxsports. Er eröffnete 1985 in Winterthur die schweizweit erste Kampfschule. Zu seinem Palmares gehören zahlreiche Weltmeistertitel seiner Schützlinge. 

Der Sohn eines Inders und einer Schweizerin spielte sogar mal in vier Hollywood-Actionfilmen mit. Seine Kampfkünste zeigte u.a. an der Seite von Promis wie Tom Skerrit, Richard Roundtree oder Michael Dudikoff. Mit einer Rolle in „American Fighter“ gelang Rohy Batliwala der grösste Wurf. Der Kinoleinwand ist er treu geblieben, denn heute amtet er als Geschäftsführer des „Kiwi“-Treffs Werdenberg. 

Gesundheit und Glück

Das Paar Batliwala/Flury funktioniert also auch ausserhalb des Boxrings erfolgreich. Weder sportlich noch privat droht der Knock-out. Und Carole Flury verfolgt den einfachen Lebenstraum: „Dass ich und meine Leute gesund und glücklich bleiben!“ 

Von Marco Ackermann

 

 

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